Die Welt der Kartendrucker für Plastikkarten wird hauptsächlich von zwei Druckverfahren dominiert. Der Großteil der Ausweisdrucker basiert entweder auf der Thermosublimations– oder Retransfer-Technologie.
Neben dieser Hauptgruppe existieren weitere Kartendrucker, die mit Inkjet-Technologie betrieben werden. Diese Drucker gelten in der Branche bislang als klare Exoten und werden hauptsächlich für die Bedruckung spezieller XL-Plastikkarten verwendet. In diesem Beitrag werden Inkjet-Kartendrucker daher nicht weiter thematisiert.
Was ist ein Kartendrucker?
Ganz grundsätzlich unterscheiden sich PVC-Kartendrucker von klassischen Desktop-Tintenstrahldruckern dadurch, dass sie Farbbänder anstelle von Tinte zur Bedruckung von Plastikkarten verwenden.
Diese Bänder enthalten Farbfelder, die entweder mehrfarbig oder einfarbig sind. Jedes Feld ist geringfügig größer als eine Plastikkarte. Für jede Farbe, die in einem Kartendesign verwendet wird, wird der Druckkopf über das entsprechende Farbbandfeld geführt.
Wie anfänglich erwähnt, existieren zwei wesentliche Verfahren für den Ausweis-Druck: Thermosublimation und Retransfer. Bei beiden Technologien werden farbige oder monochrome (einfarbige) Farbbänder verwendet.
Was ist ein Thermosublimations-Kartendrucker?
Die meisten Plastikkartendrucker verwenden das Verfahren der Thermosublimation, welches auch als Direct-to-Card Druck bezeichnet wird.
Hierbei erwärmt der Druckkopf im ersten Schritt das Farbband mittels thermischer Hitze. Die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass die Farbe verdampft und sich anschließend mit der Plastikkarte verbindet. Die Farbe geht dabei direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über (Sublimation).
Das Druckverfahren erzeugt Karten mit durchschnittlicher Qualität bei gleichzeitig hoher Druckgeschwindigkeit. Die Plastikkarte wird edge-to-edge bedruckt, es bleibt dabei immer ein kleiner weißer Rand zur Kante hin bestehen.
Die Farbsublimation ist die Standardmethode zum Drucken von Plastikkarten und allgemein wirtschaftlicher als der Retransfer-Druck. Da die meisten Kartendrucker auf diesem Verfahren basieren, erhalten Sie hierfür eine größere Auswahl an optionalen Modulen. Dadurch haben Sie insgesamt mehr Flexibilität bei der Auswahl eines Druckers.
Vorteile der Thermosublimation:
- Günstiger in Anschaffung & Betrieb
- Breitere Auswahl an optionalen Modulen
- Höhere Druckgeschwindigkeit
- Durchschnittliche Druck-Qualität
Was ist ein Retransfer-Kartendrucker?
Der umgekehrte Transferdruck, besser bekannt als Retransferdruck, ist eine High-End-Technologie, die gestochen scharfe Karten mit hoher Auflösung erzeugt.
Wie bei der Thermosublimation wird auch bei dieser Methode sowohl ein beheizter Druckkopf als auch ein Farbband verwendet. Zusätzlich wird jedoch ein durchsichtiges Filmband eingesetzt. Dadurch unterscheidet sich der Druckvorgang ein wenig von der Thermosublimation.
Beim Retransfer-Verfahren wird das Layout der Karte zuerst spiegelverkehrt auf den durchsichtigen Film gedruckt. Die durchsichtige Folie wird anschließend auf die Karte aufgeschmolzen.
Dieser zusätzliche Schritt führt insgesamt zu langsameren Druckgeschwindigkeiten im Vergleich zur Thermosublimation.
Das Ergebnis ist jedoch eine bessere visuelle Druckqualität. Das Druckbild ist schärfer, die Farben sind satter. Gleichzeit wird ein echtes randloses Drucken ermöglicht, da der Film größer als die Karte selbst ist. Man spricht in diesem Zusammenhang daher auch von over-the-edge oder randablaufendem Druck.
Dadurch, dass zunächst auf einen Film gedruckt wird und dieser anschließend umgedreht auf die Karten aufgebracht wird, sind die Ausweise insgesamt haltbarer und manipulationssicherer. Die Bedruckung befindet sich quasi auf der Unterseite des Filmbandes, wodurch ein natürlicher Schutz entsteht.
Gerade bei der Bedruckung von RFID-Karten und Smartcards zeigen Retransfer-Drucker ihre Stärken. Durch die im Karten-Inneren verbaute Technologie weisen die Plastikkarten in der Regel mehr oder wenige starke Unebenheiten an der Oberfäche auf.
Würden diese Karten nun mit einem klassischen Thermosublimations-Kartendrucker bedruckt werden, wären Druckausfälle an den unebenen Stellen sehr wahrscheinlich. Gleichzeitig könnte der Druckkopf einen Schaden nehmen.
Da der Druckkopf beim Retransfer-Verfahren nie direkt mit der unebenen Kartenoberfläche in Berührung kommt, gehen Sie Druckausfällen und eventuellen Schäden des Druckkopfes einfach aus dem Weg.
Retransfer-Kartendrucker sind in aller Regel kostenintensiver als Thermosublimationsdrucker. Auch die Druckkosten pro Karte sind aufgrund des zusätzlichen Films höher.
Der Druckertyp ist ideal für Unternehmen, die überdurchschnittliche Grafikstandards haben, besonders haltbare Karten benötigen oder auf Chipkarten bzw. RFID-Karten drucken müssen.
Vorteile des Retransfer-Verfahrens:
- Höchste Qualität
- Schärferes Druckbild, lebendigere Farben
- Randablaufender Druck
- Höhere Haltbarkeit der Karten
- Ideal für Chipkarten bzw. Plastikkarten mit eingebauter Technologie
Beide Verfahren bieten Vor-und Nachteile. Wägen Sie direkt zu Beginn Ihrer Recherche ab, welche Anforderungen Ihr Kartendrucker erfüllen muss. Dann fällt die Wahl für das geeignete Druckverfahren bzw. das passende Modell meist automatisch.
Falls Sie weitere Hilfe bei der Suche nach einem Ausweisdrucker benötigen, stehen wir Ihnen jederzeit kostenfrei zur Beratung.
